Mittelwandgießformen - weshalb?


Vor Jahren stieß ich bereits auf das Problem Wachs: Wachs gehört zu den langkettigen Fetten und Kohlenhydraten. Deswegen finden wir im Wachs viele fettlösliche Stoffe und in letzter Zeit auch vermehrt Reste von Akkariziden, die aus Varroabehandlungsmitteln stammen. So ist in fast allen Mittelwänden auf dem Markt der Wirkstoff von Volbex nachweisbar, welches eigentlich schon seit geraumer Zeit so gut wie nicht mehr angewandt wird. Ähnlich ist es mit den Wirkstoffen der meisten anderen Bekämpfungsmittel. Ausnahme bilden nur die wasserlöslichen Behandlungsmittel wie vorallem Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäure. Diese Stoffe gehen z.T. in den Honig bzw. das Futter und sind in den Konzentrationen dann auch völlig unproblematisch. Sie reichern sich nicht an, wie es die fettlöslichen Stoffe im Wachs tun. Selbst in sogenannten „pestizidarmen Wachs” wurde bei einer von mir beauftragten Nachkontrolle der Wirkstoff von Apistan gefunden - einem Mittel, das in Deutschland nicht zugelassen ist! Die im Wachs gelösten Akkarizide sind dann oft auch im Honig nachweisbar - zwar in äußerst geringen Mengen und noch meist weit unter den gesetzlichen Grenzwerten - aber immerhin bedeutet dies für den Imker eine potentielle Quelle möglicher unerwünschter Belastungen im Honig.

Lösungsansätze bieten z.B. die Richtlinien für Öko Imkerei, die vorschreiben, daß die Mittelwände aus eigenem Wachs, welches von Drohnenwaben und auch Entdecklungswachs von Honigwaben, die aus einwandfreien Mittelwänden oder aus Naturbau entstanden sind, gewonnen werden sollten. Auch hier werden u.U. Spuren von Varroabehandlungsmitteln nachweisbar sein, da die Bienen das Wachs nicht immer neu produzieren, sondern auch von anderen Waben nehmen. Das Wachs der Altwaben wandert in die Kerzen- Fabrikation etc.. Durch eine derartige Vorgehensweise kann man mit der Zeit einen Verdünnungseffekt erreichen, sodaß die betreffenden Stoffe mit der Zeit unter die Grenze der Nachweisbarkeit fallen. Aber auch durch weniger radikale Vorgehensweisen kann man eine weitere Belastung vermeiden, wenn man auf die entsprechenden Varroabekämpfungsmittel und auf den Zukauf von Mittelwänden verzichtet.

Ein weiterer Vorteil der eigenen Wachsverarbeitung ist der, daß man das Wachs nicht derartig hohen Temperaturen aussetzen muß, wie es bei zugekauftem Wachs der Fall ist, da dieses Wachs entseucht werden muß mittels hoher Temperaturen und u.U. auch Druck. Das eigene Wachs bleibt also in jedem Fall ursprünglicher.

Für die Herstellung eigener Mittelwände habe ich eine Mittelwandgießform entwickelt, die auch für den kleineren Imker mit wenig Völkern erschwinglich ist.


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