Verwendung und Zusetzen von Königinnen


Immer wieder haben Imker Verluste beim Zusetzen von Königinnen. Manch Einem tut es oft zu weh ein Volk aufzulösen und dann versucht man in drohnenbrütigen Einheiten oder alten stechlustigen Völkern wertvolle Königinnen einzusetzen, was dann oft daneben geht. Daher einige Regeln bzw. Methoden beim Zusetzen:
Der Brutling: Hier wird ein Ableger mit Brutwaben und ansitzenden Bienen gebildet. Macht man den Ableger am Stand des Muttervolkes gilt es zu berücksichtigen, dass die Flugbienen z.T. wieder in das Muttervolk zurückfliegen- also nur die Jungbienen im Ableger verbleiben. Damit diese zahlenmäßig genug sind um die Brut zu wärmen, stößt man aus dem Muttervolk noch einige Bienen dazu. Nun wartet man eine Woche, in der in dem Ableger Weiselzellen angezogen werden, die man vor dem Zusetzen der Königin ausbrechen muss. Einfacher ist es, wenn man die Waben eine gute Woche zuvor in den Honigraum gehängt hat: Es sind dann nach 9 Tagen keine offenen Brutzellen vorhanden, man kann die Waben also mit ansitzenden Bienen entnehmen (auch hier sollte man auf Zellen untersuchen, da zuweilen im Honigraum die Königin so entfernt sitzt, dass hier auch Zellen angesetzt werden) und in den vorbereiteten Ablegerkasten geben.
In diesen Ableger hängt man die neue Königin im Versandkäfig zu. Zuvor hat man den Plastiknippel ausgebrochen, so dass sich die Bienen zu der neuen Königin durchfressen können. Fehlen in der Saison Bodenbretter kann man die Zarge einfach auf ein Brett stellen und an einer Ecke ein Stöckchen unterschieben, so dass ein provisorisches Flugloch entsteht...

Geht ein Volk nach dem Abschwärmen nicht in Eilage bitte zuerst eine "Testwabe" - darunter verstehe ich eine Wabe mit offener Brut zuhängen und nach drei Tagen auf Zellen kontrollieren. Sind Zellen auf dieser Wabe angezogen worden, kann man die Wabe entfernen und eine neue Königin zuhängen. Dieses Verfahren ist auch generell anzuwenden, wenn man sich Klarheit darüber verschaffen will, ob eine Königin vorhanden bzw. eine andere zugesetzt werden kann.

Nicht einweiseln sollte man eine Königin in Einheiten, die schon sehr lange (seit zwei Wochen gar keine Brut mehr- weder gedeckelt noch offen- besitzen) weisellos sind. Die Bienen haben sich an das Fehlen des Königinnenduftstoffes gewöhnt und es ist nur noch eine Frage von wenigen Wochen, dass man Buckelbrut feststellt.

Sehr sicher und sauber ist auch die Bildung eines Kunstschwarmes.

Ist man sich unsicher, ob die Königin nicht ev. doch in Gefahr ist, bilde man lieber einen kleinen Ableger, den man dann später mit einem anderen Volk vereinigen kann.

Will ein Volk nach Annahme der Königin umweiseln, so lasse man sie gewähren- ich gehe in solchen Fällen davon aus, dass der Begattungsflug nicht ganz optimal war und die Spermablase eventuell zu schwach gefüllt ist. Dies kann man zuweilen bei Inselköniginnen beobachten, vorallem, wenn die kein gutes Wetter auf der Insel hatten.
Vielleicht hat die Königin aber auch einen anderen Schaden... In einem solchen Fall schicke ich u.U. auch schon mal eine Ersatzkönigin...

Sollte eine Königin in ihren Merkmalen nicht zufriedenstellen (Schwärmen, wenig Ertrag bringen) so sehen Sie dies bitte als die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Gerade in Schwarmjahren neigen auch junge Königinnen zum Schwärmen, was nicht sein sollte, wenn man den Völkern immer zeitig und reichlich Raum und Baumöglichkeiten bietet und gelegendlich auch schröpft.


>>
weiter im Rundflug